In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf den Menstruationszyklus, du bekommst ein besseres Verständnis für die verschiedenen Phasen des Zyklus, um so deinen Körper besser zu verstehen, deine reproduktive Gesundheit zu fördern und die Fruchtbarkeit zu erkennen.
Die so genannte NFP-Technik (Natürliche Familienplanung) kann Frauen dabei unterstützen, ein tieferes Verständnis für ihren Körper zu entwickeln. Nach etwas Übung und Erfahrung kann diese Beobachtung auch als Verhütungsmethode benutzt werden.
Nun erkläre ich dir einmal was in den einzelnen Phasen in deinem Körper passiert und im Anschluss erhältst du die NFP Merkmale, um so deinen Zyklus richtig zu tracken. Der Menstruationszyklus umfasst im Allgemeinen einen Zeitraum von etwa 21-35 Tagen, die die Länge kann individuell variieren.
Menstruationsphase: Die Menstruationsphase markiert den Beginn des Zyklus und tritt ein, wenn die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, falls keine Befruchtung stattgefunden hat. Während dieser Zeit sinkt das Hormonlevel auf seinen Tiefstand, insbesondere das Progesteron. Diese hormonelle Verschiebung hat Auswirkungen auf die Körpertemperatur, die während der Menstruationsphase abfällt. Diese Veränderungen führen oft zu einem Gefühl von wenig körperlicher Energie, in der Regel dauert die Blutung etwa 3-7 Tage an.
Follikelphase: Nach der Menstruationsphase beginnt die Follikelphase, in der ein Ei in den Eierstöcken heranreift. Während dieser Phase beginnt die Gebärmutterschleimhaut sich aufzubauen als eine Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft. Der erhöhte Östrogenspiegel fördert das Wachstum und die Verdickung der Schleimhaut, um optimale Bedingungen für die Einnistung einer befruchteten Eizelle zu schaffen. Die Dauer der Follikelphase beträgt in der Regel 7-10 Tage. Kurz vor dem Eisprung kann die Libido gesteigert sein.
Eisprungsphase: Wenn der Östrogenspiegels den Höhepunkt erreicht, wird LH freigesetzt und löst damit den Eisprung aus. Das Ei wandert durch den Eileiter in die Gebärmutterhöhle und kann dort für ca. 24 Stunden befruchtet werden (Achtung: Da Spermien im Einzelfall bis zu 8 Tage in der Scheide überleben können, kann Geschlechtsverkehr auch schon einige Tage vor dem Eisprung zu einer Schwangerschaft führen!) Während des Eisprungs kann ein Mittelschmerz auftreten, der als einseitiges Stechen oder Schmerz im Rücken wahrgenommen werden kann, muss aber nicht zwingend spürbar sein. Zeitgleich oder nach dem Eisprung können auch Brustsymptome auftreten, bei denen die Brüste praller und schwerer werden. Zudem kann es zu Zwischenblutungen kommen, die als sehr schwache Blutung auftreten können, was als Ovulationsblutung bezeichnet wird. Die Eisprungsphase dauert etwa 3-4 Tagen an.
Lutealphase: Die Lutealphase setzt nach dem Eisprung ein und dauert bis zum Beginn der nächsten Menstruation. In dieser Phase verwandelt sich die Follikelhülle, die das Ei freigegeben hat, in einen sogenannten Gelbkörper, der eine wichtige Hormondrüse wird. Das von diesem Gelbkörper produzierte Progesteron hat weitreichende Auswirkungen auf den weiblichen Körper. Es beeinflusst nicht nur die Basaltemperatur, sondern reguliert auch den Stoffwechsel, die Verdauung und die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut. Durch diese Veränderungen bereitet sich die Gebärmutter auf eine potenzielle Schwangerschaft vor. Nach etwa einer Woche klingt die Aktivität des Gelbkörpers und die Hormonspiegel ab. Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen, was zur Menstruation führt, und ein neuer Menstruationszyklus beginnt.
Einführung in die Natürliche Familienplanung (NFP):
NFP ist eine Methode, bei der Frauen ihre Fruchtbarkeit anhand natürlicher Körpersignale beobachten, um den optimalen Zeitpunkt für eine Schwangerschaft zu bestimmen oder zu verhüten. Es gibt verschiedene Elemente der NFP, darunter:
Basaltemperaturmessung: Die Basaltemperatur bezieht sich auf die Aufwachtemperatur, die am Morgen und noch vor dem Aufstehen gemessen wird. Es ist wichtig, die Messung immer zur etwa gleichen Zeit und stets am selben Ort (oral, rektal oder vaginal) durchzuführen. In der ersten Hälfte des Menstruationszyklus ist die Temperatur in der Regel niedriger als nach dem Eisprung, also in der zweiten Zyklushälfte. Die gemessenen Temperaturen werden in ein Journal oder eine App übertragen. Das verwendete Thermometer sollte zwei Nachkommastellen haben, um präzise Messungen zu ermöglichen. Es gibt jedoch Störfaktoren, die die Temperatur ebenfalls beeinflussen können, darunter Infektionen, Alkoholkonsum am Vorabend, Veränderungen des Messortes oder der -zeit, Stress, Urlaub und Zeitverschiebung (besondere Aufmerksamkeit ist auch bei der Zeitumstellung geboten). Nach 12-16 Tagen fällt die Temperatur ab, und die Menstruation setzt ein. Bleibt die Temperatur jedoch erhöht, kann dies auf eine Schwangerschaft hindeuten.
Zervixschleimbeobachtung: Der Zervixschleim, auch als "Ausfluss" bekannt, verändert sich im Verlauf des Menstruationszyklus. Nach der Menstruation ist oft wenig Schleim vorhanden, der im Laufe der Zeit zunimmt. Anfangs ist der Schleim weiß, trüb, cremig, klumpig oder zäh. Kurz vor dem Eisprung wird der Zervixschleim mehr und klar bis spinnbar, ähnlich der Konsistenz von rohem Eiweiß. Nach dem Eisprung nimmt der Ausfluss wieder ab und wird ähnlich wie zu Beginn des Zyklus.
Muttermund überprüfen: Die Beobachtung des Muttermundes beginnt direkt nach der Menstruation, um Veränderungen gut zu erkennen. Kurz nach der Menstruation ist der Muttermund geschlossen und hart, ähnlich der Nasenspitze, und ragt weit in die Scheide hinein. Kurz vor dem Eisprung öffnet sich der Muttermund und wird weich, ähnlich dem Ohrläppchen, und liegt höher in der Scheide. Nach dem Eisprung schließt sich der Muttermund wieder und wird erneut hart.
Werden diese Kennzeichen über einen längeren Zeitraum beobachtet und notiert, lernt man weiblichen Körper und den eigenen Zyklus immer besser kennen. NFP Sensiplan kann so dann auch als sichere Verhütungsmethode benutzt werden.
Hast du schon Erfahrungen damit? In Liebe
Jana Noel 🤍
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